
Recruiting-Strategie Check
Recruiting-Strategie Check
Das Konzept „Ich stelle nur Leute ein, die kündigen wollen!“ ist provokant und herausfordernd. Es fordert traditionelle Vorstellungen von Loyalität und langfristiger Beschäftigung heraus. Hier sind einige Pro- und Contra-Argumente zu dieser Philosophie:
Pro-Argumente:
✅ Fördert Eigenverantwortung und Weiterentwicklung
Mitarbeiter, die sich regelmäßig fragen, ob ihr aktueller Job noch zu ihnen passt, setzen sich aktiv mit ihrer beruflichen Entwicklung auseinander. Das führt dazu, dass sie sich bewusst weiterbilden und wachsen – sowohl persönlich als auch fachlich.
✅ Verhindert Stillstand und Mittelmäßigkeit
Wer nur bleibt, weil es bequem ist, trägt wenig zur Innovation bei. Ein Team, das sich kontinuierlich hinterfragt, bleibt dynamisch und motiviert.
✅ Höhere Leistung und Impact
Wer jederzeit bereit ist zu gehen, wird während seiner Zeit im Unternehmen Höchstleistung bringen, um einen echten Mehrwert zu hinterlassen. Schließlich wollen solche Mitarbeiter mit einer starken Leistung in Erinnerung bleiben.
✅ Bessere Unternehmenskultur
Eine Kultur, die Weiterentwicklung und Veränderung als positiv ansieht, kann langfristig attraktivere Arbeitgebermarken schaffen. Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, weil sie als Individuen mit Karrierezielen gesehen werden und nicht nur als Ressourcen.
✅ Langfristige Bindung durch Entwicklungsmöglichkeiten
Paradoxerweise kann diese Denkweise dazu führen, dass die besten Mitarbeiter sogar länger bleiben – weil sie wissen, dass sie sich weiterhin entwickeln können, ohne direkt den Arbeitgeber wechseln zu müssen.
Contra-Argumente:
❌ Mangelnde Stabilität und Fluktuation
Wenn Mitarbeiter permanent mit dem Gedanken spielen, zu gehen, kann das zu hoher Fluktuation führen. Das bedeutet Kosten für Neueinstellungen und Einarbeitungen, was die Effizienz des Unternehmens belasten kann.
❌ Potenzielle Unsicherheit im Team
Ein Umfeld, in dem Mitarbeiter ständig über ihre Kündigung nachdenken, kann Unsicherheit erzeugen. Das kann dem Teamgeist schaden, weil Beziehungen und langfristige Projekte darunter leiden könnten.
❌ Fehlende Loyalität zum Unternehmen
Während Selbstreflexion wichtig ist, könnte eine Kultur des „ständigen Wechselns“ dazu führen, dass Mitarbeiter weniger emotionale Bindung zum Unternehmen aufbauen. Ein gewisses Maß an Loyalität ist jedoch für viele Unternehmen essenziell.
❌ Schwierigere Talentbindung
Unternehmen investieren Zeit und Ressourcen in die Entwicklung ihrer Mitarbeiter. Wenn diese aber nach kurzer Zeit wieder gehen, kann das frustrierend sein – sowohl für Führungskräfte als auch für Kollegen.
❌ Risiko der Fehlinterpretation
Nicht jeder versteht diesen Ansatz richtig. Einige könnten ihn als Zeichen dafür deuten, dass das Unternehmen gar nicht erst versucht, Mitarbeiter langfristig zu halten. Das kann abschreckend wirken und möglicherweise hochqualifizierte Kandidaten vergraulen.
Fazit: Der Ansatz ist spannend und kann ein innovatives, dynamisches Unternehmen fördern. Allerdings funktioniert er nur in einer Kultur, die Mitarbeiterentwicklung ernst nimmt und attraktive Perspektiven innerhalb des Unternehmens bietet. Sonst könnte er zu einer hohen Fluktuation und Unsicherheit führen.
Ob man wirklich nur solche Leute einstellt, die kündigen wollen, bleibt fraglich – aber als Denkanstoß zur Vermeidung von Stillstand ist die Idee durchaus wertvoll.
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